Dornröschen

Das bekannte Märchen der Gebrüder Grimm mit Musik von Peter Iljitsch Tschaikowsky.

 

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Das Märchen von Dornröschen, der Prinzessin, die von den Feen mit den besten Gaben und Talenten ausgestattet ist, die man sich auf Erden nur wünschen kann. Doch all diese Gaben nutzen ihr nichts und bringen ihr kein Glück: sie fällt in einen tiefen hundertjährigen Schlaf und muss darauf warten bis endlich ein Traumprinz kommt, der sich mannhaft und mutig durch die Dornenhecken kämpft, die die schlafende Schönheit beschützen. Wer weiß, ob nur die eifersüchtige Fee daran schuld war?
Fester Bestandteil der Aufführungen ist der anschließende Blick hinter die Kulissen. Was während der Vorstellung einen großen Effekt erzielt hat, wird hier noch einmal in seiner Einfachheit demonstriert. Gerade in der gewissen Einfachheit der darstellerischen Mittel, liegt der Reiz beim Papiertheater. Wir würden uns freuen, unseren Zuschauern Lust zu machen, selbst ein eigenes kleine Papiertheater nachzubauen und sie anzuregen im Familienkreis ihre eigenen Geschichten zu erfinden und zu erzählen.

 

Papiertheater - Erzählweise mit Tradition

Mit dieser Produktion lädt das MÖP Figurentheater dazu ein, sich verzaubern zu lassen von der nostalgischen Bühne des Papiertheaters. Der Darsteller nimmt seine Zuschauer mit, auf eine Zeitreise in die Wohnzimmer der biedermeierlichen Bürgerhäuser. Kerzen werden entzündet, man rückt zusammen im Familienkreis, musiziert und lauscht einer Geschichte. Im intimen Rahmen der Aufführungen verschmelzen klassische Musik (Tschaikowskis Ballettsuite Dornröschen) und das gesprochene Wort zu einer einzigartigen Kombination, die gerade durch ihre Einfachheit besticht und dem Zuschauer noch lange im Gedächtnis bleiben wird.Die Geschichte wird im Rahmen des historischen Papiertheaters erzählt. Das junge Publikum kann im „Fernsehen des Biedermeier" eine lebendige, intime Erzählweise erleben, bei welcher der Schwerpunkt besonders auf der Sprach- und Musikgestaltung liegt. Die Begegnung der Kinder mit großer Weltliteratur wird zu einem sinnlichen Erlebnis und ästhetischen Genuss. Papier transportiert nicht nur wertvolle Inhalte, es entfaltet durch Gestaltung eigenes Leben.

 

Pädagogischer Mehrwert

Wer gelernt hat, zu sich mit seinen Fehlern zu stehen, hat es leichter das Leben lustvoll anzugehen und zu genießen, denn Fehler sind menschlich!

Im Märchen vom Dornröschen spiegelt sich ein alter Wunsch, einer auf Perfektion ausgerichteten Welt wieder. Das schöne Wunschkind scheint die Verwirklichung aller Ideale zu verkörpern, die uns auch heute über diverse Medien und Einrichtungen täglich vermittelt werden. Die Weisheit des Märchens bringt es an den Tag: Perfektion alleine macht nicht glücklich, sie isoliert und führt zum Stillstand. Um Dornröschen und ihren Hofstaat aus der Isolation und der Erstarrung der Perfektion hinter der Hecke wieder ins Leben zu führen, bedarf es großer Ausdauer, eines mitfühlenden und mutigen Herzens und schließlich einer Heldentat.

 

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Technische Daten

MÖP Papiertheater
Altersempfehlung: ab 4 Jahren
Dauer: 40 Minuten
Spielweise: Papiertheater
Spiel und Sprecher: Martin Müller
Ausstattung, Ton und Inszenierung: Katharina Mayer
Nach der Orginalmusik von Peter Iljitsch Tschaikowsky
MÖP Produktion 2012

 

Malblätter, Plakat und Aktionsheft zum Download

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Trailer zu Dornröschen

Stimmen zum Stück

Artikel von Manon Bauer (2019)

Die Musik kommt zwar aus der Dose aber dafür von Tschaikowsky! Die durchaus bekannte Geschichte wird von Martin unter Anwendung all seiner stimmlichen Mittel und mit einem manchmal erfrischenden manchmal irritierenden Blick auf eigenwillige Details erzählt.

Etwa bekommen die Eltern Dornröschens die Namen Berta und Otto, die Prinzessin selbst wird auf den Namen Agnes getauft. Woher diese Namen, und was sie uns sagen wollen/sollen oder auch nicht, bleibt offen. Sich darüber Gedanken zu machen, könnte man als müßig abtun, da sie für die Handlung keinerlei Rolle spielen. Wenn man sich aber nur ein klein wenig damit zu beschäftigen beginnt, was Namen, Benennungen alles auslösen können, an Sympathie, an Abneigung, an Witz, an Vorahnung, an Entblößung und Verschleierung, an Geheimnis und Entdeckung – man erinnere sich an Rumpelstilzchen, das den gesamten Handlungsausgang vom Erraten seines Namens abhängig macht – dann fragt man sich eben schon: wieso heißt Dornröschen – obwohl bei den Gebrüder Grimm überhaupt namenlos – bei Walt Disney Aurora, und bei Martin Müller Agnes, und nicht zum Beispiel Isolde? Aber dies nur als Gedankenanstoß. Zurück zum Stück: Im Theater, wo sich die Figuren ansprechen, sind Namen vielleicht schlicht von Vorteil, um nicht immer nur „Prinzessin“ sagen zu müssen, und von der Disney-Version wollte man sich sicherlich distanzieren.

Im ersten Akt wird – wohl auch um die relativ schnell in die Dramatik der Geschichte führende Szene der nicht eingeladenen, gekränkten, sich rächenden 13. Fee etwas zu dehnen – mit Ehekomik zwischen Berta und Otto ausgeschmückt. Auch Koch und Gehilfe bieten eine ähnliche humorige Projektionsfläche für hierarchische Personenkonstellationen.

Es wäre nicht Martin Müllers Handschrift, würde sich nicht auch viel Sprach- und Wortwitz in der Inszenierung finden. Manches wird gar erst nur durchs Wort sichtbar: so etwa die sehr frenetische Geräuschausreizung des Kusses, was bei den Kindern nach einer gefühlten Minute eher eine Reaktion des Ekels hervorruft. Oder der Irrtum beim Küssen einer anderen („Oh, die war es wohl nicht… na, die Kleine ist ja auch ein steiler Zahn“) Anderes wird wiederum durch die besondere papierene Steifheit der Figuren charmant in Szene gesetzt. Das Erstarren bzw. Einschlafen der Figuren, indem sie einfach umkippen, hat etwas ungewollt (oder gewollt?) Komisches, zu den tragischen Orchesterklängen.

Das Zusammenspiel mit der Musik ist im Übrigen gut abgestimmt, ob die Musik im Hintergrund das Gesagte untermalt, oder mit manchen Bewegungen punktgenau abgestimmt ist. Musik und Papier beschwingen einander.

Kontakt

MÖP Figurentheater & Shop
Hauptstraße 40
2340 Mödling
+43 (0)2236 86 54 55
E-Mail: moep@aon.at
www.puppentheater.co.at

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