Die lassen mich hier noch sterben! Toinette! Klingelingeling! - Molieres Charakterkomödie für Handfiguren
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Argan hat alles was er zum Leben braucht: Er verfügt über beachtlichen Reichtum und kann sich alle altersentsprechenden, medizinischen Eingriffe leisten. Er hat dazu noch eine entzückende, ihm treu ergebene, wohlerzogene Tochter. Auch seine, um viele Jahre jüngere Frau beschert dem betagten Schnucki und Hasiputzi so mancherlei Annehmlichkeiten. Sie lässt Argans Puls höher schlagen und sein Blut könnte geregelt im Lehnsessel zirkulieren, wäre da nicht die Sache mit den Ärzten und den Krankheiten.
Machen wir uns nichts vor: Warum will ein kerngesunder, wohlsituierter Mann in Argans Alter auch unbedingt krank sein? Und warum will er die Wahrheit nicht wahrhaben? Ist er tatsächlich krank? Ist er nur eingebildet? Ist er ein eingebildeter Kranker? Und wer kommt diesem Selbstbetrug in gleichem Maße mit List und Tücke auf die Spur?
Nun, sind es nicht immer die Diener? - Molieres französische klassische Charakterkomödie wurde von Lutz Grossmann mit dem MÖP Team mit Handfiguren in Szene gesetzt ganz nach dem Motto: in der Kürze liegt die Würze. Und so viel Lachen kann nur gesund sein!
Nun, jeder hat so seine Hobbies, möchte man meinen, und jeder kann frei entscheiden, welches Gelee er sich in den Kardentee schüttet. Doch jetzt möchte Argan obendrein seiner Tochter auch noch einen jungen Arzt als Gatten anhängen. Das kann man nicht mit Mexalen und Ritalin runterspülen. Da kommt das Blut in Wallungen und das Stück mit Blaulicht in Fahrt.
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Technische Daten
MÖP Hanfigurenstück
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Dauer: 50 Minuten
Spielweise: Klassische Handfiguren
Stück und Spiel: Martin Müller und Katharina Mayer-Müller
Figuren und Ausstattung: Katharina Mayer-Müller
Regie: Lutz Grossmann
Mobile Anforderungen: Auf-/Abbau der Bühne: 2 / 1 Std., bis ca. 120 Personen, Steckdose in Bühnennähe, Fäche der Bühne 4m breit, 2m tief, 2,50m hoch
MÖP Produktion 2022 - Premiere 26.6.2022
Plakat und Aktionsheft zum Download
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Trailer zum Stück
Zum Stück von Regisseur Lutz Grossmann
Moliere mit Handpuppen- geht das? Kann man einen so umfangreichen Text wie den „Eingebildeten Kranken“ in einer Stunde aufführen?
Wir haben das Stück gekürzt, Personen gestrichen und uns auf 2 Handlungsstränge konzentriert: auf die Hauptfigur Argan, der seine Umgebung mit seinen eingebildeten Krankheiten in Atem hält und auf die von ihm geplante Hochzeit seiner Tochter Angelique mit dem Sohn seines Arztes Purgon.
Die Handlung von mehreren Tagen haben wir auf einen Tag verdichtet. Alles findet nun an nur einem Ort statt. In dieser Kammerspiel-Szenerie entwickeln sich die Charaktere der Figuren und ihre Beziehungen untereinander mit den Mitteln des Handpuppentheaters: starke Tempo- und Rhythmuswechsel, schnelle Auf- und Abgänge, eine Körperlichkeit der Figuren, die die Gesetze der Physik und des Raumes auflöst, unsichtbares Spiel mit akustischer Verdeutlichung. Wir haben versucht, die Psychologie der Figuren in die Körperlichkeit des Handpuppenspiels zu überführen. Dabei ist auch eine kleine Überforderung entstanden: 5 Puppen, die gleichzeitig in einer Szene von 4 Händen gespielt werden.
Warum funktionieren die Komik und der Humor dieses alten Stückes heute noch? Vielleicht weil wir Freude daran haben, den Haupthelden scheitern zu sehen. Und weil wir alle Menschen kennen, die hypochondrische Züge haben. An den Ballett-Schluss des Original-Textes haben wir uns nicht herangewagt, Menschen tanzen einfach besser als Handpuppen, dafür aber einen ähnlich surrealen Moment gefunden.
(26.6.2022)