Haydnspass

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Kasperlstücke
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Massig Kasperlklassik - Kasperl trifft drei Komponisten und jeden Ton.

 

Zum Stück

Im MÖP gibt’s massig Kasperlklassik! Das Stück "Haydnspaß" ist der Beitrag des Figurentheaters zum Beethovenjahr der Stadt Mödling. Thematisiert werden natürlich nicht nur die klassische Musik. Es spielen nebst dem Kasperl und dem Fürsten Esterhazy, der als Auftraggeber fungiert die Komponisten: Beethoven, Mozart und Haydn mit. Schauplatz ist das Schloss des Fürsten Esterhazy. Die wichtige Frage ist: ob Ode, Nachtmusik oder Symphonie. Was passt am besten zu Würstl mit Sauerkraut?

 

Der Gebrauch und die Musikpraxis der damaligen Zeit machten das Komponieren eines Musikstückes nicht immer einfach, aber Kasperl findet und erfindet mit den Kindern allerlei Musikalisches. Der Fürst Nikolaus möchte nämlich Musik zum Abendessen haben. Ihm lustets nach was Zünftigem, mit ordentlichem Paukenwirbel. Da muss er wohl die Steuern ein bissl erhöhen, denn auch ein Musiker lebt nicht nur von Luft und Liebe und ein paar Paukenschlägen!

In den fürstlichen Gemächern trommelt und singt derweil der Kasperl vor sich hin - ein Musikstück muss her, geschwind! Die Stimmung am Hofe Esterhazy ist angespannt – ob es Kasperl mit dem Wiggerl, dem Wolferl oder dem Sepperl gelingen wird, die richtigen Töne zu treffen und ein passendes Musikstück zu erfinden? Und wo sind jetzt die Paukenschlägel schon wieder hin? Wer soll denn eigentlich den Takt angeben? Es wird sich in diesem Stück mit Taktgefühl und melodiösen Lösungen zeigen, wer hier die erste Geige spielt. Auch wenn der Wiggerl schlecht hört, sind schließlich die Kinder deutlich zu hören. Kinderlärm ist Zukunftsmusik: Am Ende dürfen alle einmall auf eine richtige Pauke schlagen.

 

Pädagogische Themen: Musik, insbesondere Rhytmik, die drei klassischen Komponisten Mozart, Haydn und Beethoven, Schloß und Fürst Esterhazy, Musikgebrauch und - praxis der damaligen Zeit (zum Abendessen). Komponieren eines Musikstückes, sowie Instrumentenkunde.

 

Bilder und Trailer zum Stück

 

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Technische Daten

MÖP Kasperlstück
Altersempfehlung: 4 - 10 Jahre
Dauer: 45 Minuten
Spielweise: Handfiguren
Musik, Figuren, Ausstattung: Katharina Mayer-Müller
Spiel: Martin Müller
MÖP Produktion 2019, Premiere 2.4.2019 im MÖP

 

Ausmalbilder, Plakat, Aktionsheft zum Download

 

Download des Aktionsheftes hier

 

Lied Würstl mit Sauerkraut

Heute ess ich Sauerkraut und dazu gibts eine Wurst.

Von Sauerkraut, da furz ich laut von Wurst bekomm ich Durst. BUMM!!!! (Melodie: Symphonie mit dem Paukenschlag, Haydn)

 

Ode an Kasperl

Kinder, kommt singt Kasperllieder, singt für eine bessre Welt,

Schwestern werden wir und Brüder, Hand in Hand und gleichgestellt.

Beethoven, Mozart und Joseph Haydn spielten auf zu freiem Tanz.

Kinder, lasst uns menschlich bleiben, mit Freundlichkeit und Toleranz. (Melodie: Ode an die Freude, Beethoven)

 

Trailer

   

 

Stimmen zum Stück

Artikel von Manon Bauer (2019)

Nicht nur klassische Musik schwirrt durch den Raum, wenn Kasperl durch die (bühnenbildnerisch sehr schön gestalteten) Gemächer des musikliebenden Fürsten Nikolaus von Esterhazy saust und mit Komponistengrößen der Wiener Klassik um die Wette den Paukenschlägeln nachjagt, denn jeder von ihnen möchte den Auftrag Musik fürs Abendessem zu servieren nachkommen, können sie doch alle das Geld gut brauchen, so hoch wie die Steuern wieder angestiegen sind. Witz und Wirlbel kommen wahrlich nicht zu kurz, dafür sorgt dieses MÖP Stück garantiert mit mehreren rhythmischen Mitmacheinlagen und obligaten Hauruck-Aktionen sowie Kasperls Spezialität, der kalauernden Wortverdrehung, die vor niemandem Halt macht, weder vor Fürst Nikolaus von Osterhasi, noch vor dem Kappl-Meister des Orchesters, noch vor großen klassischen Kompostierern, …

Dieses sehr flotte, und zum Teil verwirrend wirbelnde Stück nimmt seine kleinen Zuschauer jedenfalls mit und wartet mit vielen schönen Details auf. Fast wie nebenbei streut Beethoven „politische“ Parolen ein: „Freizeit für Spinette“, „Teilzeit für Orchester“, „Brüderlichkeit unter Kontrabässen“ oder „Streichinstrumente für die Butter“ werden da etwa gefordert. Vordergründig lustig, hintergründig aber immer einen zweiten Gedanken wert! Vor allem wenn man bedenkt, dass erst nachdem praktisch alle Komponisten bei der rasanten Jagd um die Paukenschlägel von den bunten Wuschel-Schlägeln zu Fall gebracht worden sind, der Fürst verspricht, die Steuern zu senken…

Unklar bleibt, warum Beethoven als Geist auftritt, ist er doch später gestorben als Mozart und Haydn; das heißt also, es muss sich um eine Art vorausschwebenden Geist handeln, der noch vor 1770 am Hofe Esterházys beim turbulenten Paukenschlägelsuchtreiben durch die Gänge und Notenzeilen spukt - gut möglich, ist der Kasperl doch immer seiner Zeit hinterherhüpfend voraus…